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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 48

1907 - Leipzig : Freytag
48 siebenzehn Jahre alt, erhielt er von seiner Mutter die Knigreiche Spanien, Neapel und Sardinien. Zu Spanien aber gehrte damals noch das eben entdeckte schtzereiche Amerika. Von seinem Vater erbte er fter-reich und die dazu gehrigen Lnder, so da man mit Recht sagen konnte, in seinem Reiche gehe die Sonne nicht unter. Als nun sein Grovater Maximilian gestorben war, trachtete Karl V. auch noch nach der deutschen Kaiserkrone. Aber die deutschen Fürsten frchteten seine groe Macht. Auch bewarb sich zu gleicher Zeit Franz I., König vonfrankreich,um die deutschekroue und sparte weder Geld noch Ver-sprechungen, um die Kurfrsten fr sich zu gewinnen. Alleindiesewollten keinen Franzosen zumkaiser haben, und so bertrugen .sie die Krone Karl V., der ihnen auch schon von Maxi-milian empfohlen worden war. Weil aber Franz I.eifer-schtig war und sich von Karls Lndern eingeengt .26. Mv. fhlt-,Im-zzum Kriege zwischen den beiden Fürsten. Franz I. wurde bei Pavia geschlagen und nach tapferer Gegenwehr gefangen genommen. In einem Vertrage (zu Madrid) verzichtete er auf seine Ansprche, begann aber nach seiner Freilassung den Krieg von neuem. Die Kmpfe dauerten noch zwanzig Jahre, aber schlielich mute Franz I. alle seine Ansprche aufgeben. Die Bauernkriege (1525). In die Regierungszeit Karls V. fallen die blutigen Bauernkriege. Die Bauern lebten damals in sehr bedrngter Lage. Sie waren nicht freie Herren auf eigenem Grund und

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 27

1907 - Leipzig : Freytag
27 Silber, Pferden und Gewndern wurden an die Anwesenden verteilt. Der dritte Tag verlief hnlich wie der zweite, und am vierten zogen die Geladenen wieder in die Heimat. Noch lange priesen deutsche und fran-zsische Ritter die Lust des Reichsfestes zu Mainz, und Barbarossa galt als der reichste und mchtigste aller Fürsten. Friedrichs Kreuzzug und Tod. Bald darauf traf aus dem Morgenlande die Kunde ein, da Jerusalem wieder in die Hnde der Trken gefallen sei. Da rsteten sich die Völker des Abendlandes, um die heilige Stadt den Unglubigen wieder zu entreien. Der greise Kaiser stellte sich an die Spitze eines gewaltigen deutschen Heeres. Unter unsglichen Mhen und Gefahren zogen sie durch Europa und Kleiuasien. In Kleinasien stellte sich ihnen ein trkisches Heer entgegen. Vor der Schlacht empfingen die Pilger alle das heilige Abendmahl; dann strzten sie mit solcher Gewalt in die Feinde, da zehntausend Trken erschlagen wurden und die brigen flohen. Die Kreuzfahrer zogen weiter und kamen an den Flu Saleph. der ihn fhrte nur eine schmale Brcke, und dem Kaiser Friedrich dauerte der bergang viel zu lange. Ungeduldig beschlo er, den Flu zu durchschwimmen. Trotz aller Warnungen sprengte er mit seinem Pferde hinein. Allein die Wellen rissen Ro und Reiter fort. Mehrere Ritter sprangen ihm nach, aber als man ihn ans Land zog, war er bereits eine Leiche. Unbeschreiblich war die Trauer des Heeres. In der Heimat aber wollte man gar nicht an den Tod des geliebten Herrschers glauben. Das Volk erzhlte sich, er sei nicht gestorben, sondern er schlafe tief im Sche des Kyffhusers, und er werde dereinst kommen, um sein Volk wieder groß und mchtig zu machen. 15. Konradin. Schlacht bei Scurcola. Das ruhmreiche Herrschergeschlecht der Hohenstaufen nahm einen traurigen Ausgang. Konrad Iv., der letzte Kaiser aus diesem Geschlechte, hinterlie bei seinem Tode ein zweijhriges Shnchen mit Namen Konradin. Ihm gehrten in Italien die beiden Knigreiche Neapel und Sizilien. Aber ein franzsischer Prinz, Karl von Anjou, hatte sie in Besitz genommen. Als Konradin herangewachsen war, zog er mit seinem Freunde Friedrich von Baden und einem Heere nach Italien, um sein Reich wieder zu erobern. Bei Scurcola wurde Karl von Anjou in die Flucht geschlagen. Aber anstatt den Feind zu verfolgen, plnderten die Soldaten Konradins das feindliche Lager. Da machten die Feinde Kehrt und entrissen den Deutschen den schon ge-wonnenen Sieg. Konradin und Friedrich muten fliehen, sie wurden aber verrterischerweise gefangen genommen und an Karl von Anjou ausgeliefert.

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 28

1907 - Leipzig : Freytag
28 Konradins Hinrichtung. Karl von Anjou berief jetzt Rechts-gelehrte aus allen Teilen des Reiches nach Neapel, die der Konradin das Urteil sprechen sollten. Aber alle sprachen ihn frei, weil er fr sein gutes Recht gestritten habe. Nur einer sprach Karl zu Gefallen das Schuldig der ihn aus. Karl aber folgte der Stimme des einen und verurteilte Konradin zum Tode. Dieser hrte die Nachricht mit Fassung. Er bentzte die kurze Zeit, die ihm noch blieb, um sein Testament zu machen und sich auf den Tod Vorzuberelten. Dann bestieg er mit Er-gebung das Blutgerst, das man dicht vor der Stadt am herrlichen Golf von Neapel aufgeschlagen hatte. Vergebens versuchte er, nicht fr sich, sondern fr seinen Freund Friedrich von Baden Gnade zu er-langen. Karl von Anjou blieb hart. Dann kniete er nieder und neigte das Haupt zum Todesstreiche. Seine letzten Worte waren: Mutter, welche Schmerzen bereite ich dir!" Dann fiel sein Haupt von Henkershand. Friedrich schrie bei diesem Anblicke laut auf vor Schmerz. Auch er wurde hingerichtet. Konradins Mutter errichtete der dem Grabe ihres Unglck-lichen Sohnes eine Kapelle. 16. Kudolf von Hasburg. 12731291. Die kaiserlose Zeit. Nach dem Tode Friedrich Barbarossas und seiner Nachfolger kam fr Deutschland eine schlimme Zeit. Kein deutscher Fürst wollte die Kaiserkrone mehr haben, und die Auslnder, denen man sie bertrug, kmmerten sich nicht um das Reich. Fern in Italien fand Konradin, der letzte Hohenstange, ohne Schutz und Hlfe, einen schimpflichen Tod durch Heukershand (1268). Im Reiche selbst aber herrschte Unordnung und Gesetzlosigkeit. Aus den Rittern waren Ruber geworden. Sie lauerten den friedlichen Kaufleuten auf, raubten ihnen Ware und Geld und schleppten sie selbst als Gefangene mit auf ihre Burgen. Aber keine Obrigkeit war da, die Schwachen zu schtzen. Diese Zeit nennt man die Zeit der Raubritter, des Faustrechts, oder auch das Zwischenreich. Rudolf und der Priester. Endlich beschlossen die deutschen Fürsten, wieder einen Kaiser zu whlen, der im Reiche Ordnung schaffe. Ihre Wahl fiel auf den Grafen Rudolf von Habsburg, der von der Habichts brg in der Schweiz stammte und auch im Elsa begtert war. Das war ein gottesfrchtiger Herr. Einst begegnete er auf der Jagd einem Priester, der einem Sterbenden die heiligen Sakramente bringen wollte. Der Priester schickte sich gerade an, einen angeschwollenen Bach zu durch-waten, dessen Brcke weggerissen worden war. Da stieg Rudolf von seinem Pferde und gab es dem Priester, damit er leichter und schneller seine

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 51

1907 - Leipzig : Freytag
51 Silber, Pferden und Gewndern wurden an die Anwesenden verteilt. Der dritte Tag verlief hnlich wie der zweite, und am vierten zogen die Geladenen wieder in die Heimat. Noch lange priesen deutsche und fran-zsische Ritter die Lust des Reichsfestes zu Mainz, und Barbarossa galt als der reichste und mchtigste aller Fürsten. Friedrichs Kreuzzug und Tod. Bald darauf traf aus dem Morgenlande die Kunde ein, da Jerusalem wieder in die Hnde der Trken gefallen sei. Da rsteten sich die Völker des Abendlandes, um die heilige Stadt den Unglubigen wieder zu entreien. Der greise Kaiser stellte sich an die Spitze eines gewaltigen deutschen Heeres. Unter nnsg-lichen Mhen und Gefahren zogen sie durch Europa und Kleinasien. In Kleinasien stellte sich ihnen ein trkisches Heer entgegen. Vor der Schlacht empfingen die Pilger alle das heilige Abendmahl; dann strzten sie mit solcher Gewalt in die Feinde, da zehntausend Trken erschlagen wurden und die brigen flohen. Die Kreuzfahrer zogen weiter und kamen an den Flu Saleph. der ihn fhrte nur eine schmale Brcke, und dem Kaiser Friedrich dauerte der bergang viel zu lange. Ungeduldig beschlo er, den Flu zu durchschwimmen. Trotz aller Warnungen sprengte er mit seinem Pferde hinein. Allein die Wellen rissen Ro und Reiter fort. Mehrere Ritter sprangen ihm nach, aber als man ihn ans Land zog, war er bereits eine Leiche. Unbeschreiblich war die Trauer des Heeres. In der Heimat aber wollte man gar nicht an den Tod des geliebten Herrschers glauben. Das Volk erzhlte sich, er sei nicht gestorben, sondern er schlafe tief im Sche des Kyffhusers, und er werde dereinst kommen, um sein Volk wieder groß und mchtig zu machen. 30. Konradin. Schlacht bei Scurcola. Das ruhmreiche Herrschergeschlecht der Hohenstaufen nahm einen traurigen Ausgang. Konrad Iv., der letzte Kaiser aus diesem Geschlechte, hinterlie bei seinem Tode ein zweijhriges Shnchen mit Namen Konradin. Ihm gehrten in Italien die beiden Knigreiche Neapel und Sizilien. Aber ein franzsischer Prinz, Karl von Anjon, hatte sie in Besitz genommen. Als Konradin herangewachsen war, zog er mit seinem Freunde Friedrich von Baden und einem Heere nach Italien, um sein Reich wieder zu erobern. Bei Scurcola wurde Karl von Aujou in die Flucht geschlagen. Aber anstatt den Feind zu verfolgen, plnderten die Soldaten Konradins das feindliche Lager. Da machten die Feinde Kehrt und entrissen den Deutschen den schon ge-wonuenen Sieg. Konradin und Friedrich muten fliehen, sie wurden aber verrterischerweise gefangen genommen und an Karl von Anjon ausgeliefert.

5. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 52

1907 - Leipzig : Freytag
52 Konradins Hinrichtung. Karl von Anjon berief jetzt Rechts-gelehrte aus allen Teilen des Reiches nach Neapel, die der Konradin das Urteil sprechen sollten. Aber alle sprachen ihn frei, weil er fr sein gutes Recht gestritten habe. Nur einer sprach Karl zu Gefallen das Schuldig der ihn aus. Karl aber folgte der Stimme des einen und verurteilte Konradin zum Tode. Dieser hrte die Nachricht mit Fassung. Er bentzte die kurze Zeit, die ihm noch blieb, um sein Testament zu machen und sich auf den Tod vorzubereiten. Dann bestieg er mit Er-gebung das Blutgerst, das man dicht vor der Stadt am herrlichen Golf von Neapel aufgeschlagen hatte. Vergebens versuchte er, nicht fr sich, sondern fr seinen Freund Friedrich von Baden Gnade zu er-langen. Karl von Anjon blieb hart. Dann kniete er nieder und neigte das Haupt zum Todesstreiche. Seine letzten Worte waren: Mutter, welche Schmerzen bereite ich dir!" Dann fiel sein Haupt von Henkershand. Friedrich schrie bei diesem Anblicke laut auf vor Schmerz. Auch er wurde hingerichtet. Konradins Mutter errichtete der dem Grabe ihres Unglck-lichen Sohnes eine Kapelle. 31. Ludolf von Halisburg. 12731291. Die kaiserlose Zeit. Nach dem Tode Friedrich Barbarossas und seiner Nachfolger kam fr Deutschland eine schlimme Zeit. Kein deutscher Fürst wollte die Kaiserkrone mehr haben, und die Auslnder, denen man sie bertrug, kmmerten sich nicht um das Reich. Fern in Italien fand Konradin, der letzte Hohenstanfe, ohne Schutz und Hlfe, einen schimpflichen Tod durch Henkershand (1268). Im Reiche selbst aber herrschte Unordnung und Gesetzlosigkeit. Aus den Rittern waren Ruber geworden. Sie lauerten den friedlichen Kaufleuten auf, raubten ihnen Ware und Geld und schleppten sie selbst als Gefangene mit auf ihre Burgen. Aber keine Obrigkeit war da, die Schwachen zu schtzen. Diese Zeit nennt man die Zeit der Raubritter, des Faustrechts, oder auch das Zwischenreich. Rudolf und der Priester. Endlich beschlossen die deutschen Fürsten, wieder einen Kaiser zu whlen, der im Reiche Ordnung schaffe. Ihre Wahl fiel auf den Grafen Rudolf von Habsburg, der von der Habichtsburg in der Schweiz stammte und auch im Elsa begtert war. Das war ein gottesfrchtiger Herr. Einst begegnete er auf der Jagd einem Priester, der einem Sterbenden die heiligen Sakramente bringen wollte. Der Priester schickte sich gerade an, einen angeschwollenen Bach zu durch-waten, dessen Brcke weggerissen worden war. Da stieg Rudolf von feinem Pferde und gab es dem Priester, damit er leichter und schneller seine

6. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 72

1907 - Leipzig : Freytag
72 siebenzehn Jahre alt, erhielt er von seiner Mutter die Knigreiche Spanien, Neapel und Sardinien. Zu Spanien aber gehrte damals noch das eben entdeckte schtzereiche Amerika. Von seinem Vater erbte er sterreich und die dazu gehrigen Lnder, so da man mit Recht sagen konnte, in seinem Reiche gehe die Sonne nicht unter. Als nun sein Grovater Maximilian gestorben war, trachtete Karl V. auch noch nach der deutschen Kaiserkrone. Aber die deutschen Fürsten frchteten seine groe Macht. Auch bewarb sich zu gleicher Zeit Franz I., König vonfrankreich,nm die deutsche Krone und sparte weder Geld noch Ver-sprechungen, um die Kurfrsten fr sich zu gewinnen. Alleindiesewollten keinen Franzosen zum Kaiser haben, und so bertrugen sie die Krone Karl V., der ihnen auch schon von Maximilian empfohlen worden war. Weil aberfranzl.eifer-schtig war und sich von Karls Lndern eingeengt fhlte, kam es zum Kriege zwischen den beiden Fürsten. Franz I. wurde bei Pavia geschlagen und nach tapferer Gegenwehr gefangen genommen. In einem Vertrage (zu Madrid) verzichtete er auf seine Ansprche, begann aber nach seiner Freilassung den Krieg von neuem. Die Kmpfe dauerten noch zwanzig Jahre, aber schlielich mute Franz I. alle seine Ansprche aufgeben. Die Bauernkriege (1525). In die Regierungszeit Karls V. fallen die blutigen Bauernkriege. Die Bauern lebten damals in sehr bedrngter Lage. Sie waren nicht freie Herren auf eigenem Grund und Abb. 34. Karl V.

7. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 64

1889 - Leipzig : Freytag
64 schimpft. Laute Klagen tnten in das Abendland, und schon Gregor Vii. wollte die Christenheit zu einem Krenzznge aufrufen; aber seine Kmpfe mit Heinrich Iv. hinderten ihn daran. Erst einer seiner Nachfolger, Urban Ii., ein geborener Franzose, brachte diesen Plan zur Ausfhrung. 2. Vorbereitungen zum Krenzznge. Der schwer bedrngte Kaiser Alexius von Konstantinopel bat den Papst um Hilfe, und dieser berief nun im Mrz und November 1095 zwei Kirchenversammlungen. eine nach Piaeenza am Po, und eine andere nach Clermont im sdlichen Frankreich. Hier schilderte er in begeisterten Worten die Leiden der morgenlndischen Christen und den Segen, der die Kmpfer erwarte, und alle wurden von seiner Rede mchtig ergriffen. As dem Munde von tau-senden erscholl der Ruf Gott will es!" (Dieu le ved(t), und zum Zeichen, da man zum heiligen Kampfe entschloffen sei, heftete man sich ein rot-wollenes Kreuz auf die rechte Schulter. Viele Teilnehmer gewann auch der Einsiedler Peter von Amiens, der auf einem Esel durch Italien, Frank-reich und Deutschland ritt und durch feine merkwrdige Erscheinung, wie durch seine entflammenden Reden auf Straen, Kreuzwegen, Mrkten und in Kirchen berall viel Volks anzog. In die W m 23. Plan von Jerusalem. C Christenviertel (Johanniterspital), f Kirche des heil. Grabes, L Lateinisches Kloster, ftt Golgatha, A Armenisches Viertel,-6 Gethsemane, Oelberg. Himmelsahrts-firche, K Kloster des heil. Krenzes. J Judenviertel, J2 Jdische Besitzung, G d K Grber der Könige, ?r Propheten-Grber, D Davids Grab, Jo Thal Josaphat, M Muham-meb. Viertel, O Moschee Omar (Solomons Tempel), E Moschee el Aksu, W Syrisches Waisenhaus, R Russische Hospicien und Kirche. P Protest. Missionshaus, T Oberer und unterer Gihonteich. Ki Kidronbach-Bett, Bbr Berg des bsen Rats, D Dorf Siloam, S Brunn Siloah, Bd Berg des rgernisses. Ra Weg nach Ramtel) und Jaffa, Na Weg nach Nablus (Sichern), Ga Weg nach Gazzeh. Be Weg nach Bethanien. S Berg Scopus. Begeisterung mischten sich freilich auch unlautere Beweggrnde und Leidenschaften. So fielen fchon manche der die Juden in der Heimat her und beraubten oder zerstrten ganze Gemeinden. Dann sammelte sich eine wste, ungeordnete Schar von Abenteurern um Peter von Amiens, Walter Habenichts und andere Fhrer, gelangte aber kaum zum Hellesponte (Strae der Dardanellen). Die meisten wurden von der erbitterten Bevlkerung der Lander, durch welche sie zogen, erschlagen. 3. Seginn des Kreuzzugs. Das groe Hauptheer sammelte sich unter verschiedenen Fhrern in Frankreich, Italien und Lothringen. Keiner war Ober-anfhret, darum fehlte es auch hier oft an Einheit, Zucht und Ordnung. Die bedeutendsten Fhrer waren: Graf Raimund von Toulouse, Graf Hugo von Vermandois, Graf Stephan von Blois, Herzog Robert von

8. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 73

1889 - Leipzig : Freytag
73 Als nun Friedrichs Sohn, der ebenso schne als tapfere Enzio (Heinz), das ppstliche Lehensland Sardinien besetzte, mischte sich der Papst Gregor Ix. in den Kampf. Er bannte den Kaiser als König der Pestilenz und der Unglubigen, als Sarazenenfreuud und Sndenknecht". Als Gregor starb, folgte Innocenz Iv., der frher ein Freund des Kaisers war, sich aber jetzt noch feindlicher zeigte als jener. Er bannte den Kaiser und lie ihn auf der Kirchen-Versammlung zu Lyon (1245) frmlich absetzen. So erstanden ihm zwei Gegen-kaiser in Heinrich Raspe (d. i. der Rauhe), dem letzten Landgrafen von Thringen, und, als derselbe geschlagen und gestorben war, in Wilhelm von Holland, einem 22 Jahre alten Jnglinge, der eben erst zum Ritter geschlagen war und ohne Ansehen blieb. Ein furchtbarer Brgerkrieg durchtobte seine Lnder, und das Glck schien ihm vllig den Rcken zu drehen. Denn nicht nur wurde sein Heer bei Parma 1248 fast vernichtet, sondern auch sein Lieb-lingssohn Enzio bei Modena von den Bolognesen gefangen und 22 Jahre, bis zu seinem Tode, eingekerkert gehalten. Als er einmal in einem Fasse sich be-freien lassen wollte, verriet ihn eine seiner goldenen Locken, welche sich zum Spundloche herausringelte. Zu des Kaisers Seelenschmerze der diese Erlebnisse gesellte sich noch Mitrauen gegen seine Umgebung und krperliches Leiden, Endlich erlste ihn, 56 Jahre alt, eine ruhrartige Krankheit. Sein Sohn Manfred drckte ihm die Augen zu; sein Grabmal ist noch heute in Pa-lermo zu sehen. Der frhere Glanz seiner Herrschaft klingt in der Sage von dem Zauberschlafe nach, der ihn, oder den mit ihm verwechselten Barbarossa, umfangen sollte. 3. Ausgang der Hohenstaufen. Da sich Friedrich um Deutschland wenig gekmmert, war es in furchtbarer Zerrttung. Als die wilden Horden der Mongolen aus Asien hereinbrachen, bestand sie der Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz 1241 auf der Walstatt bei Liegnitz, wenn auch nicht siegreich, doch so mannhaft, da sie abzogen und sich mit der Beute und den neun Scken linker Ohren, die sie den Erschlagenen abgeschnitten hatten, begngten. Auf Friedrich Ii. folgte von 125054 Konrad Iv. : dieser gab jedoch Deutschland, wo er doch keine Macht besa, auf, um Neapel und Sizilien zu behaupten. Schon hatte sein Stiefbruder Manfred Sizilien und er selbst Neapel fast ganz erobert, als ihn der Tod im 27. Lebensjahre ereilte, ohne da er sein 1251 in Deutschland geborenes Shnchen gesehen hatte. Inzwischen war Manfred in Sditalien Reichsverweser fr seinen unmndigen Neffen Konradin, seit 1258 König. Als aber Karl von Anjou, Bruder des franzsischen Knigs, von dem Papste Innocenz Iv. mit Neapel und Sizilien belehnt wurde, ging auch dieses Erbe den Staufern verloren. Da unternahm der zu einem ritterlichen Jnglinge erblhte Konradin 1268 einen Zug nach Italien, kam aber durch schmhlichen Verrat in die Gefangenschaft seines Feindes und wurde am 29. Oktober 1268 auf dem Alten Markte" in Neapel enthauptet.

9. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 71

1889 - Leipzig : Freytag
71 Heinrich der Lwe ging nach England zu seinem Schwiegervater Heinrich Ii. Dre Ver-mhlnng seines Sohnes mit Agnes von Schwaben bahnte eine Verhhnung belder Hauser au So lebte er ruhig in Erinnerung seiner in Palstina und Deutschland verachteten, von der Sage wunderbar vergrerten Thaten. 6u er 1195 auf der Burg zu Brauu,chwerg starb. 4 Friedrichs Lebensabend und Ende. Friedrichs Macht zeigte das gln-zende Fest. Pfingsten 1184 zu Mainz, wo er zwei von seinen fnf blhenden Shnen. Friedrich und Heinrich, wehrhaft machte und zahlreiche Fürsten, Herren und Brger um sich sammelte. Als dann der Sultan S al ad in von gypten 1187 Jerusalem einnahm, entschlo sich der greise Kaiser zum (dritten) Kreuz-zuge mit Richard Lwenherz von England und Philipp August von Frank-reich (118992). Er kam unter groen Gefahren und Leiden bis in die sdlichste Landschaft Kleinasiens, Cilieien. sand aber im Flusse Selef (Kalykadnus) semen Tod. als er den Brckenbau nicht abwartete und in jugendlicher Ungeduld m den Flu sprengte (10. Juni 1190). In tiefer Trauer brachte man seine Leiche nach Akkon; hier starb auch sein trefflicher Sohn Friedrich, und der geringe Nest des leeres schlo sich unter dem Herzoge Leopold von sterreich den andern Knigen an. Da Barbarossa in der Ferne gestorben und begraben war, glaubte man nicht an seinen Tod, sondern erzhlte in Sage und Lied, er sitze im Kyffhnser. oder nach anderer Sage im Untersberge (bei Salzburg), schlafend, bis er wieder aufstehe, um die Macht und Herrlichkeit des Deutschen Reiches wiederherzustellen. Der Kreuzzug nahm einen ungnstigen Verlauf. Philipp wie Leopold wurden von Richard beleidigt und Heimgetrieben. Richard kam aber auf feiner Heimreise m Leopolds Gewalt und wurde von ihm und vom Kaiser 13 Monate lang gefangen gehalten (zuletzt auf Burg Trifels in der Rheinpfalz, bis ihn, wie die Sage erzhlt, fein Snger Blondel ausfindig machte und befreite). 5. Friedrichs nchste Nachfolger. Friedrichs Sohn, Heinrich >1-, regierte nur von 1190 bis 1197. Er kmpfte, nicht ohne Hrte und Grausamkeit, um das Erbe seiner Gemahlin in Unteritalien und hoffte, die Kaiserwrde, gleich den Reichslehen, erblich zu machen. Neapel und Sizilien dem Deutschen Reiche einzuverleiben und das Byzantinische Reich zu erobern; da starb er, 32 Jahre alt. in Messina eines jhen Todes und wurde zu Palermo bei-gesetzt. Da sein Shnchen Friedrich erst zwei Jahre alt war. entbrannte ein zehn Jahre langer, blutiger und wilder Kampf zwischen Welsen und Staufern; denn jene hatten Otto Iv. von Braunschweig, jngsten Sohn Heinrichs des Lwen, gewhlt, diese den Bruder Heinrichs Vi., Philipp von Schwaben, während ge-rade der rmische Stuhl von dem mchtigsten Papste, Jnno eenz Iii., besetzt war. Dieser entschied sich fr Otto Iv., der sich ..König von Gottes und des Papstes Gnaden" nannte, und krnte ihn, als Philipp von Otto von Wittelsbach aus der Altenburg bei Bamberg ermordet worden war. Da er aber Ancona, Spoleto und die Erbgter der Mathilde von Tuseien (s. 19, 1) doch nicht auslieferte, so bannte ihn der Papst und sandte 1212 seinen Mndel, den herrlich erblhten

10. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 74

1889 - Leipzig : Freytag
74 Vierzehn Jahre spter kam die Rache fr das unschuldige Blut der die Franzosen; denn ein Edelmann aus Salerno, dem Karl von Anjon alles geraubt hatte, zettelte eine Verschwrung an, und beim Vesperluten des Ostermontags 1282 wurden alle Franzosen in Palermo und dann auf der ganzen Insel ermordet. (Sizilianische Vesper.) Dann landete Peter Iii. von Aragon, Gemahl der Tochter Manfreds und rechtmiger Erbe der Staufer, schlug Karls Flotte, lie sich als König von Sizilien krnen, und nach langen Kmpfen behielt 1302 sein Sohn Friedrich Sizilien und trat nur Neapel an Karl Ii., den Sohn des 1285 verstorbenen Karl von Anjou, ab. 23. Crbcn, Kitte und Kunst im Mittelalter. 1. Das Rittertum. Der Kriegsdienst zu Pferde war seit alter Zeit auge-sehener als der zu Fu und konnte schon wegen des Aufwands, den die Unter-Haltung des Pferdes, die Ausrstung und die lngere, sorgfltigere bung in den Waffen verursachten, nur von den Reichen und Vornehmen geleistet werden. Von ihrem Reiterdienste erhielten sie den Namen Ritter, und sie bildeten mit der 25. Kriegstiacht aus dem 26. Kriegstracht aus dem zwlften Jahrhunderte, vierzehnte 3ahrhunberie. 27. Rittertracht aus dem fnfzehnten Jahrhunderte. Zeit einen besonderen Stand, der sich Religion, Ehre, Tapferkeit und Hochachtung gegen die Frauen zu den hchsten Zielen setzte. Die Aufnahme in den Ritter-stand geschah erst aufgrund einer standesgemen Erziehung. Mit dem siebenten Lebensjahre wurde nmlich der Knabe von edler Herkunft zu einem andern Ritter gebracht und als Edelknabe (Page), im Dienste der Edelfrau, in feiner Ritter-sitte unterwiesen. Er wartete bei der Tafel auf, suberte die Waffen, besorgte Botendienste und machte seinen Krper durch Waffen- und Reitbungen stark und geschmeidig. Mit dem 14. Lebensjahre erhielt er das Schwert, welches vom Priester eingesegnet war, und hie von nun an Knappe oder Junker. Fortan
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